EKTOPARASITEN bei Hund und Katze
Flöhe
sind flügellose, blutsaugende Insekten.
Der Flohkot besteht aus unverdauten Blutbestandteilen, ist schwarz und krümelig.
Sie sind das ganze Jahr aktiv. Nur erwachsene Flöhe befinden sich auf den Tieren.
Diese legen Eier, aus denen sich Larven und Puppen und schließlich neue adulte Flöhe entwickeln. Die Eier, Larven und Puppen befinden sich hauptsächlich an den Schlafplätzen der Tiere, in Teppichen, Fußbodenritzen, im Auto.
Ein Flohweibchen lebt ungefähr 4-6 Wochen und legt pro Tag ca 50 Eier. Bei einer Lebenserwartung von 4-6 Wochen sind das um die 2000 Eier pro Weibchen.
Es ist wichtig, bei der Bekämpfung der Flöhe nicht nur die erwachsenen Flöhe, sondern auch Eier, Larven und Puppen, die sich in der Umgebung befinden, zu behandeln.
Je nachdem, wie stark der Befall mit Flöhen ist, kommt es zu Juckreiz, Kratzen und dadurch zu Hautläsionen, Entzündungen und Haarausfall. Es gibt viele Tiere, die auf den Flohspeichel allergisch reagieren und eine nässende Dermatitis entwickeln können. Bei starkem Befall und besonders bei jungen Tieren kann es zu Anämie und Gewichtsverlust kommen.
Flöhe können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Rickettsien, Protozoen und auch Bandwürmer übertragen.
Wenn man Flohkot oder einen Floh findet, sollte man sofort reagieren.
Zecken
sind milbenartige Spinnentiere. Es gibt 650 Arten weltweit. Sie ernähren sich vom Blut der Wirtstiere.
Man unterscheidet Schild- und Lederzecken.
In Österreich treten hauptsächlich der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwaldzecke (Dermacantor reticulatus) auf. Sie gehören zu der Familie der Schildzecken.
Der Entwicklungszyklus besteht aus Ei, Larve, Nymphe (geschlechtlos) und adulter Zecke (Männchen und Weibchen). Eine erwachsene weibliche Zecke legt bis zu 5000 Eier ab. Danach stirbt sie.
Zecken brauchen zu ihrer Weiterentwicklung immer eine Blutmahlzeit. Vollgesogen lassen sie sich vom Wirt abfallen.
Sie klettern auf Gräser und Büsche, von dort lassen sie sich auf den Wirt abstreifen.
Zecken übertragen viele Krankheitserreger wie Anaplasmen, Borrelien, Babesien, Rickettsien, FSME-Viren, Ehrlichien oder Hepatozoon.
Daher sollte man unsere Haustiere davor schützen.
Ich berate sie gerne.
Milben
Ohrmilben (Otodectes)
Leben bevorzugt im äußeren Gehörgang, häufig sind junge Tiere betroffen.
Typisch sind große Mengen an trockenen, schwarzbraunen Sekret-Ansammlungen in den Ohren.
Wird die Infektion nicht behandelt, kann es zu komplizierten Ohrenentzündungen kommen.
Die Tiere leiden an hochgradigem Juckreiz, der sie zu heftigem Kratzen, Kopfschütteln und Kopfschiefhaltung veranlasst.
Demodex (Haarbalgmilbe) beim Hund, selten bei der Katze
Demodikose tritt oft bei jungen, immunschwachen Tieren auf. Die Entwicklung der Milben verläuft in den Haarfollikeln vom Ei-, Larven- und Nymphenstadium bis zur adulten Milbe.
Die Tiere parasitieren in den Haarbälgen.
Meist überträgt die Mutter nach der Geburt die Milben auf ihre Welpen.
Der Juckreiz ist meist mild oder fehlt ganz.
Zu Beginn kommt es zu Haarausfall im Bereich der Oberlippe, der Augenlider, des Nasenrückens, der Stirn und der Ohren, danach bei fortschreitender Erkrankung breiten sich die Hautveränderungen auch über Hals, Brust, Bauch und Schenkeln aus. Dazu treten noch bakterielle Sekundärinfektionen auf.
Eine rasche Behandlung ist sehr wichtig.
Sarcoptes Milben und Psoroptes Milben (Grabmilben) beim Hund, selten bei Katzen; Räude
Entwicklung: Ei, Larve, Nymphen, adulte Milbe.
Werden hauptsächlich durch direkten Kontakt übertragen und verursachen starken Juckreiz.
Sie leben auf der Körperoberfläche und ernähren sich von der obersten Hautschicht.
Die weiblichen Tiere graben tiefe Gänge in die Haut und legen dort ihre Eier ab, aus denen sich die nächste Generation von Milben entwickelt.
Es kommt zur Schuppenbildung, Papeln, Krusten und borkigen Auflagerungen, haarlosen Stellen im Bereich des Kopfes, an den Ohrrändern, um die Augen (Brillenbildung), am Nasenrücken, an den Ellenbogen und Schenkeln und am Bauch.
Eine rasche Diagnose und Behandlung ist wichtig, da durch das Kratzen und Nagen an den juckenden Stellen bakterielle Sekundärinfektionen begünstigt werden.
Cheyletiellose (Milben)
Sie ernähren sich von den Hautprodukten ihres Wirtes.
Entwicklung : Ei-, Larven-, Nymphen- und Adultstadium.
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt.
Die Erkrankung ist hoch kontagiös, besonders sind Jungtiere betroffen.
Es kommt zu verstärkter kleieähnlicher Schuppenbildung, Krusten, Papeln im Bereich des Rückens und am Nacken. Das Fell wird stumpf und Juckreiz ist vorhanden.
Die Bekämpfung geht relativ leicht, da sich die Milben an der Hautoberfläche und im Haarkleid aufhalten.
Läuse (Trichodectes canis und Linognathus setosus beim Hund und Felicola subrostratus bei der Katze) und Haarlinge
Läuse und Haarlinge verbringen ihr ganzes Leben auf dem Wirt.
Adulte Weibchen legen Eier und befestigen sie an den Haarschäften (Nissen).
Ein Weibchen legt etwa 30-60 Eier ab.
Entwicklung: Ei - Larve - adultes Tier.
Die Übertragung findet hauptsächlich durch Kontakt statt, aber auch durch Schlafplätze, über Bürsten und andere Gegenstände ist sie möglich.
Juckreiz ist das wichtigste Symptom. Schuppen und an den Haaren klebende Nissen kann man sehen. Durch Kratzen und Scheuern kann es zu Hautveränderungen und Krusten kommen.